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Antiker Spätbiedermeier Betstuhl

Auf den ersten Blick mag wohl ein gedanklicher Konflikt entstehen punkto Kategorisierung dieses Möbels. Ist es eine Kommode, eine Truhe oder gar eine Konsole? Nun ist die Entstehungsgeschichte von Truhe, Konsole oder Kommode zu beachten. Nehmen wir als Beispiel, die Truhen-Geschichte her. Ob Einbaumtruhe oder tragbare Truhe, meist wurden Truhen mit gewölbten Deckeln gefertigt, damit Regenwasser ablaufen konnte und selten waren sie verziert, außer vielleicht mit einem Lederbezug. Truhen, die im Haus verwendet wurden, hatten natürlich auch bequemere, flachere Deckel. Diese Bauart verbesserte sich natürlich mit steigender handwerklicher Fertigkeit der Schreiner und es folgten Kastentruhen, beschnitzte Maßwerk-Truhen, Utensilio-Truhen und viele weitere Truhen.

Wir vermuten, dass es sich bei diesem antiken Mobiliar um ein einen Betstuhl handelt, der vorwiegend als Kommode Verwendung fand. So kann man weitere Vermutungen anstellen, dass der Truhenbereich wohl praktischen Stauraum bot zur Aufbewahrung eines Kissens.

Ob man dieses antike Möbel in heutiger Zeit als Kommode oder doch auch als Betstuhl verwenden könnte? Natürlich. Dieser Betstuhl macht einen eleganten Eindruck zudem er wohl kürzlich restauriert wurde. In einem Eck unten fehlt zwar ein Stück Leiste, doch dies schmälert keineswegs die elegante Erscheinung. Im unteren Korpusbereich entfaltet sich das eigentliche Leben der Kommode, in diesem Bereich lässt sich eine Truhe als Kniefläche herausziehen. Im Gesamten ist dies ein ausgesucht schönes und seltenes Stück verm. aus dem Zeitalter des Spätbiedermeiers. Wenn antike Möbel restauriert werden, dann erfreut es des Liebhabers Herz, wenn es sich dabei um einen raren Zeitzeugen der Möbelgeschichte handelt – so in diesem Fall.